Das Elmore von 1910 wurde in Clyde, Ohio, von der Elmore Manufacturing Company hergestellt, die von Harmon Von Vechten Becker und seinen Söhnen gegründet wurde. Ursprünglich begann Elmore seine Laufbahn von 1893 bis 1897 mit der Fahrradproduktion. Die Anziehungskraft der aufstrebenden Automobilindustrie veranlasste sie jedoch bald dazu, sich auf die Automobilherstellung zu konzentrieren.
Elmore-Autos zeichneten sich durch ihren technischen Ansatz aus: Sie wurden von Zweitaktmotoren angetrieben, die keine Ventile hatten. Diese Besonderheit wurde geschickt zu einem Marketing-Argument umfunktioniert, um ihre Einzigartigkeit anzupreisen. 1902 erreichte Elmores Innovation mit der Einführung des Buckmobile, eines Dreizylinderfahrzeugs, einen weiteren Schritt. Die nächste Entwicklung erfolgte 1906 mit der Vorstellung einer Vierzylindervariante. Als der amerikanische Automobilsektor wuchs, positionierte sich Elmore als Marke, die unkomplizierte, kostengünstige Fahrzeuge anbot.
Doch zu Beginn der 1910er Jahre traten Herausforderungen auf. Elmores Engagement für Zweitaktmotoren wurde zur Achillesferse, als der Branchentrend zu effizienteren Viertaktmotoren ging. Infolgedessen schwächte sich die Marktposition des Unternehmens ab, was durch die zunehmende Konkurrenz durch aufstrebende Automobilgiganten noch verschlimmert wurde. Die Neuartigkeit von Elmores Motortechnologie erregte die Aufmerksamkeit von Billy Durant, dem berüchtigten Gründer von General Motors. Während einer seiner berüchtigten Einkaufstouren kaufte er 1909 die Firma Elmore von den Becker-Brüdern, angeblich für die großzügige Summe von 500.000 Dollar. Leider half der Beitritt zum GM-Imperium Elmores Vermögen nicht, und das Unternehmen wurde 1912 im Zuge von Durants turbulentem Rauswurf durch den Vorstand von GM aufgelöst.
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